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Franke Nicky und sein Hanomag

Da der Campingplatz umgeben ist von Natur, haben wir keine unmittelbaren Nachbarn, aber diejenigen, die auf dem Weg in die umliegenden Dörfer wohnen, kann man Nachbarn nennen. So war Nicolas FRANK, genannt Franke Nicky, unser Nachbar auf dem Weg nach Medernach. Er hatte einen kleinen Bauernhof, war pensioniert und handelte mit Brennholz und alten Sachen. Er kam oft in unsere Gaststätte und trank dabei regelmäßig über seinen Durst. Dann wurde er sehr laut und manchmal mussten wir ein strenges Wort mit ihm reden.

Er fuhr einen Wartburg, eine ostdeutsche Automarke, in der Zeit des Kalten Krieges war das eine Art von Aussage. Er hatte auch einen Oldtimer-Traktor Marke Hanomag, ein Koloss, der nur 20 km pro Stunde konnte, und das war manchmal gut wegen seines übermäßigen Alkoholkonsums.

Wir haben häufig Witze mit ihm gemacht, zum Beispiel hatten wir einmal Knallkörper unter die Räder seines Hanomag gelegt, es knallte enorm, als er ihn starten wollte. Er flog aus seinem Sitz und dachte, seine Reifen wurden explodieren.

Er brachte auch manchmal Antiquitäten mit, in der Hoffnung, diese zu verkaufen. Einmal brachte er einen “Schwenkgrill” mit, ein runder Grill mit einer Kette auf einem Stativ befestigt, etwa einen Meter breit. Nein Nicky,  sagte Corrie, wir kaufen den Grill nicht, weil er zu klein und zu groß ist. Er konnte die Erklärung nicht verstehen: zu klein für den Campingplatz, zu groß für Privatnutzung,  und er fuhr wütend nach Hause.

Glücklicherweise blieb er nie lange schlecht gelaunt und wir hatten bald erneut die Gelegenheit, ihn mit anderen Scherzen zu schikanieren.  Heute ist er in den ewigen „Hanomag-Felden“.