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Der Champignon

Unweit vom Campingplatz, Richtung Nommern, gibt es Sandsteinformationen, wobei der Fels genannt “Champignon” der bemerkenswerteste ist. Es handelt sich um einen einzelnen Felsblock, dessen unterer Teil aus weicheren Schichten besteht und infolge weiter fortgeschrittener Verwitterung enger geworden ist als der Kopfteil. In dem Fels gibt es verschiedene sog. “Schleifrillen”, “Schleiffurchen”, symbolische Zeichen, Mulden, Greiflöcher und Sitzflächen, bearbeitet oder eingehauen in den Sandstein. Der Verwitterungsgrad der bearbeiteten Flächen ist meist groß und lässt sich auf ein Alter zwischen 1000 bis 3000 Jahren einschätzen. Es ist jedoch umstritten, ob diese Zeichen einem mythischen Zweck dienten, oder ob die Stelle schlichtweg als Steinbruch benutzt wurde und die Mulden “Negative” der herausgenommenen Steine sind.

Wenn Sie oben auf dem Champignon stehen, können Sie sehr weit nach Westen sehen, bei klarem Wetter sogar bis nach Arlon in Belgien.

Wie auch immer, der Champignon war schon immer ein Ort, an dem junge Touristen gerne verweilen, weil sie dort niemanden stören, auch in der Nacht nicht. Viele von den Felsen tragen Spuren von ewiger Liebe, oder einfach nur Nachrichten wie “Ich war hier”.

Für den “Kengert Kantel Clan” hat der Champignon auch eine besondere Bedeutung, hier die Geschichte von einen von ihnen:

Der “Kengert Kantel Clan” ist eine Gruppe von Freunden die entstand aus Kindern die zusammen mit ihren Eltern Urlaub “Auf Kengert” machten und später alleine Ferien machten in Luxemburg (manchmal zusammen mit der ganzen Familie auf dem Campingplatz, und manchmal aus allen Ecken von der Niederlande kommend). Im Jahr 1999, unter dem Genuss eines Glas Diekirch Bier, einer Gitarre und einem Haufen Unsinn, nahmen etwa 20 Jugendliche den Gruppenname  Kengert Kantel Clan  an und heute im Jahr 2016 sind ein großer Teil dieses Clan noch immer Freunde. Wo viele unserer Kollegen nach Salou und Lloret de Mar fuhren, haben wir einen aktiven Urlaub näher zu Hause ausgesucht, aber sicherlich nicht mit weniger Spaß! Der Alkohol in Luxemburg war billig, es gab einen schönen Pool um tagsüber ab zu kühlen und Abends kühlte es schön ab, so dass man eine gute Ausrede hatte, um beim Schwarm unter die Decke zu kriechen und morgens aufzuwachen in der frischen Luft mit dem Klang der Vögel und der Duft von frischen Brötchen anstatt des Geruchs von Pommes in Salou.

Das einzige Problem für uns …. um 23.00 Uhr sollten alle, die auf dem Campingplatz waren, ruhig sein! Und man hielt sich daran, denn Campingchef Noppie war (und ist) unerbittlich und stand schnell neben ihrem Zelt und leuchtete mit einer Taschenlampe in das Gesicht mit einem deutlichen “ssssssst!”.   So wusste man, dass man zu viel Lärm gemacht hatte. Also schulterten wir gegen 22:30 die Kisten Bier, Breezers und Schnaps, nahmen Klappstühle, Decken, Gitarre und CD-Player und wanderten ca. 1,5 km auf der Straße durch den Wald in Richtung des “Champignon”. Diese Felsformation war unser Chill Ort, wo wir reden konnten, verrückt Tanzen (einige wurden hier zum ersten Mal betrunken) und für die romantische Paare unter konnte man einen schönen Sternenhimmel ansehen, auf dem Rücken auf dem warmen Felsen des Champignon liegend. Leider waren die Getränke immer viel schneller alle, als wir berechnet hatten und schien die Zeit immer viel schneller zu vergehen als im Rest der Welt, also begannen wir mitten in der Nacht auf wackligen Beinen an die  zu lange Zurückreise. Wir vergaßen dabei immer, dass der Weg bergauf ging und mit einigen Getränken intus dauerte es manchmal sehr lang, es sei denn, dass wir direkt hinter uns das Grunzen von Wildschweinen hörten, die uns wahrscheinlich die ganze Nacht aus den Wäldern hinaus  beobachtet hatten rund um den Champignon und vielleicht war es nicht nur Grunzen, aber ein sehr lautes Lachen um all unsere Geschichten, verliebte Versprechen, verrückte Bewegungen und selbst komponierten Ferienlieder, die wir übrigens immer noch singen, wenn wir zusammen sind!